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„Wir arbeiten gemeinsam daran, uns stetig zu verbessern.“

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In unserer Reihe NORMAPeople berichten unsere Mitarbeiter weltweit von ihrem Arbeitsalltag und darüber, wie sie zum Unternehmen gekommen sind und was sie an ihrer Arbeit schätzen. Carlos Jakobs ist Experte für Produkt- und Entwicklungstests bei der NORMA Group in Maintal. Der gebürtige Kolumbianer kam im Alter von 14 Jahren nach Deutschland, hat bei der NORMA Group seine Ausbildung absolviert und ist seitdem für das Unternehmen tätig.

Carlos, was ist Ihre Aufgabe bei der NORMA Group?

Mein offizieller Jobtitel lautet „Test Engineer & EMEA Training Coordinator“. („EMEA“ steht für den Wirtschaftsraum „Europa, Naher Osten und Afrika“.) Meine Aufgaben umfassen also zwei Bereiche: Zum einen arbeite ich als Prüfingenieur zusammen mit 18 Kollegen hier am Standort Maintal und führe Tests und Versuchsreihen an den Produkten der NORMA Group durch. Zum anderen arbeite ich neue Kollegen in unsere Prüfprozesse und unser Dokumentationssystem ein und koordiniere Trainingsmaßnahmen für neue Mitarbeiter an unseren Testlabor-Standorten.

An welchen Standorten betreibt die NORMA Group Testlabore?

Die ersten Prüfstände wurden hier in Maintal eingerichtet. Mit diesen Erfahrungen hat die NORMA Group dann Testlabore an weiteren europäischen Firmenstandorten eröffnet. Heute betreiben wir weltweit Prüflabore, unter anderem in Polen, Serbien, Großbritannien, der Tschechischen Republik und Frankreich, aber auch in China, Amerika und Mexiko. Die Labore haben dabei unterschiedliche Prüfkompetenzen, abhängig davon, welche Produkte am jeweiligen Standort produziert werden. Es zählt zu meinen Aufgaben, zusammen mit dem Testlab-Manager für die Region EMEA über die Standorte und die verschiedenen Schwerpunkte der Testlabore hinweg für einheitliche Prüfstandards zu sorgen.

PC-Arbeit gehört ebenso zum Alltag wie die Arbeit im Labor und der Dialog mit Kollegen.
PC-Arbeit gehört ebenso zum Alltag wie die Arbeit im Labor und der Dialog mit Kollegen.

Wie hat es sich ergeben, dass Sie Prüfingenieur und zugleich Training Coordinator für die Region EMEA sind?

Nachdem der Startschuss für die EMEA Test Lab-Strategie gefallen war und die NORMA Group mit dem Aufbau von Prüflaboren in unseren europäischen Werken begann, sollten die entsprechenden Arbeitsabläufe an den verschiedenen Standorten ausgerollt werden. Dieser Know-how Transfer gelingt am effizientesten, wenn man die Aktivitäten bündelt und zentral koordiniert. Daher kam man auf mich als erfahrenen Experten zu und bot mir diese Aufgabe an. Ich habe mich sehr über diese Chance gefreut und die neue, zusätzliche Aufgabe gerne angenommen.

Was war die größte Herausforderung in Ihrem Job?

Die wohl größte Herausforderung stellte sich mir gleich zu Beginn als Training Coordinator. Die einzelnen Standorte arbeiteten teilweise bereits mit etablierten Prozessen und ihren eigenen Standards. Die Aufgabe war, die Expertise aus dem Testlabor in Maintal an die neuen Testlabore an den anderen Standorten weiterzugeben. Zugleich sollten die wertvollen Erkenntnisse bereits vorhandener Prüf-Standorte nicht verloren gehen, sondern in die neuen und gemeinsamen Standards aufgenommen werden. Es ging also darum, Synergieeffekte zu nutzen und bestehende Best Practices zu teilen, um am Ende ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Ein wesentlicher Schritt hin zu einheitlichen Prozessen und gleichen Wissensständen bei den Prüfingenieuren an den verschiedenen Standorten war die Implementierung einer E-Learning-Plattform: Darin sind Prozess- und Berichts-Formulare sowie zukünftig auch Video-Tutorials zur Demonstration der Testverfahren schnell und einfach verfügbar.

Computertechnik hilft, die zahlreichen Prüfverfahren im Blick zu behalten.
Computertechnik hilft, die zahlreichen Prüfverfahren im Blick zu behalten.

Zurzeit erarbeiten wir einen NORMA Group-weiten Standard, mit dem wir unsere oberste Maxime erfüllen können: neutrale und objektive Prüfprozesse, deren Ergebnisse systematisch und nachvollziehbar dokumentiert werden. Für die Einhaltung der strengen Prüfabläufe und die korrekte Dokumentation der Resultate sind unsere Prüfingenieure persönlich verantwortlich. Erst wenn ein Prüfbericht vom verantwortlichen Mitarbeiter unterzeichnet ist, ist die Dokumentation vollständig.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Tätigkeit?

Ich mag besonders den täglichen Know-how-Austausch mit den anderen Testlab-Standorten. Durch diesen dauernden Erfahrungsaustausch lernen wir alle ständig dazu. Da wir hier in Maintal umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung und Konstruktion von Prüfständen haben, stehen wir den Kollegen an den anderen Standorten natürlich auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn es an diesen Standorten zum Beispiel um neue Prüfstände geht.

„Wir alle verstehen uns als ein großes Team, das eng zusammenarbeitet, sich gegenseitig unterstützt und Synergien bestens ausnutzt – auch oder gerade, weil wir an verschiedenen Standorten in der EMEA-Region sitzen.“

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Den „typischen“ Arbeitstag gibt es bei mir gar nicht. Das macht für mich gerade den Reiz meines Jobs aus. Jeder Tag ist anders und bringt neue Aufgaben mit sich. Mal habe ich einen ganzen Tag nur mit Prüfvorgängen zu tun, richte Prüfstände ein, führe Testreihen durch und dokumentiere die Ergebnisse. Dann gibt es Tage, an denen ich neue Kollegen in ihre Aufgaben und unsere Abläufe einführe.

Es kommt auch immer wieder vor, dass ich externe Besucher durch unser Testlabor führe. Das können Kunden sein, die sich über unsere Prüfkompetenzen informieren möchten, aber auch zum Beispiel Investoren, die sich ein detailliertes Bild der NORMA Group machen wollen. Bei der Vielzahl meiner unterschiedlichen Aufgabenbereiche ist es wichtig, priorisieren zu können, damit alle anstehenden Aufgaben termingerecht fertiggestellt werden.

Eine Prüfkammer im Testlabor in Maintal.
Eine Prüfkammer im Testlabor in Maintal.

Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen?

Wir arbeiten schon immer nicht nur an der Weiterentwicklung unserer Produkte, sondern wir haben auch schon immer großen Wert darauf gelegt, unsere Mitarbeiter weiter zu qualifizieren und weiter zu entwickeln. Ich wünsche mir, dass wir diesen Ansatz auch weiterhin engagiert verfolgen.

Was ist Ihre Ausbildung?

Ich habe 2004 bei der NORMA Group in Maintal mit einer Ausbildung zum Feinwerkmechaniker begonnen. Das war eine besonders heraufordernde Zeit. Ich bin in Kolumbien geboren und erst mit 14 Jahren nach Deutschland gekommen. Daher habe ich während meiner Ausbildungszeit nicht nur mein Handwerk gelernt, sondern auch an meinen Deutschkenntnissen gefeilt. Nach Abschluss der Ausbildung habe ich als Feinwerkmechaniker weiter bei der NORMA Group gearbeitet.

In Abendschule habe ich mich dann zum Techniker Maschinenbau weiterqualifiziert und danach noch einen Lehrgang zum Ausbilder absolviert. Derzeit befinde ich mich wieder in einer nebenberuflichen Weiterqualifikation und mache gerade meinen Master in Business Administration. Wenn man sich einmal an das Lernen neben dem Vollzeitjob gewöhnt hat, dann ist es eine schöne – aber auch herausfordernde – Ergänzung zum Arbeitsalltag.

Im Austausch mit Kollegen.
Im Austausch mit Kollegen.

Was motiviert Sie?

Es motiviert mich, wenn ich Fortschritt sehe – wenn sich unsere Produkte immer weiter verbessern, wenn unsere Systeme und Prozesse noch ein Stück effektiver werden oder auch wenn sich unsere Mitarbeiter weiterentwickeln. Besonders freut es mich zum Beispiel, wenn neue Prüfingenieurs-Kollegen in ihrem Job „angekommen“ sind und selbständig ihre Arbeit machen.

„Das ständige Streben nach weiterer Verbesserung gehört bei der NORMA Group zur Philosophie."

Nur wenn wir innovativ und erfinderisch bleiben und uns immer weiterentwickeln, können wir unseren eigenen Anspruch als Innovationsführer erfüllen und unseren Kunden die kontinuierlich hohen Standards bei Produkten und Services bieten, die sie von uns erwarten.

Welche Fähigkeiten sind für Ihre Tätigkeit am wichtigsten?

In meiner Position und für meine Tätigkeit braucht man auf jeden Fall breite technische Kenntnisse und eine hohe Affinität zu technischen Prozessen, Messungen und der Auswertung von Messergebnissen. Ganz wichtig ist aber auch die Offenheit für neue Ideen und die Freude am Kontakt mit anderen Menschen. Ein wichtiger Teil meines Jobs besteht im Teilen und Weitergeben von Wissen, von Erfahrungen, von „Best Practices“ – auch über Ländergrenzen hinweg. Dafür ist es unverzichtbar, gerne und effektiv zu kommunizieren und ein Einfühlungsvermögen in andere Sichtweisen und auch in andere Kulturen zu besitzen. Ich glaube, mein eigener interkultureller Hintergrund war dafür eine gute Voraussetzung.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Ich liebe meinen Beruf, weil …

… ich im Team mit tollen Kollegen einen Beitrag dazu leisten kann, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben und sehe, wie wir dadurch stetig besser und effizienter werden und uns weiterentwickeln.