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Was macht eine Einkäuferin? Diese Frage wird mir immer mal wieder gestellt. Die Antwort lautet natürlich: Einkaufen, was in einem großen Unternehmen so alles benötigt wird. Aber dahinter steckt viel mehr, als man vielleicht im ersten Moment denkt.
Mein Studium habe ich mittlerweile vor über sieben Monaten erfolgreich beendet und bin seitdem im europäischen Einkauf für die Beschaffung von indirektem Material zuständig. Dazu zählen alle Dinge, die für die Herstellung der Produkte benötigt werden, aber nicht direkt in die Produkte eingehen. Dazu zählen sowohl Produktionsmaschinen als auch Dienstleistungen.
Mein Beitrag wird vom Unternehmen sehr geschätzt. Auch unkonventionelle Ideen werden offen aufgenommen.
Ich bin Teil eines großen, internationalen Teams, bestehend aus Mitarbeitern in den Werken und einem strategischen Manager am Hauptsitz in Maintal. Ich unterstütze den Einkauf von großen Investitionsgütern aber auch in der Erstellung von Strategien für die gesamte Region. Innerhalb meiner ersten sieben Monate habe ich bereits mehrere Beschaffungsprojekte eigenverantwortlich betreut und koordiniert.
Nebenbei habe ich mich auf Digitalisierung im Einkauf spezialisiert. Das Stichwort lautet E-Procurement, sprich elektronische Beschaffung. Das Thema ist aktuell ein großer Trend und beschäftigt viele Unternehmen.
Wie führt man viele verschiedene Daten zusammen, eine schier unüberschaubare Vielzahl an Lieferanten, insbesondere bei einem internationalen Konzern? Wie schafft man weltweit gleiche Standards und Prozesse?
Bei der NORMA Group bin ich mittendrin in diesem höchst spannenden Thema. Zuletzt habe ich gemeinsam mit einem Kollegen das Projekt geleitet, eine weltweite E-Procurement-Software einzuführen. Vorher war ich auf vielen interessanten Lehrgängen und Veranstaltungen dazu.
Elektronische Beschaffung löst Probleme
Bereits meine Masterarbeit habe ich 2016 über Digitalisierung im Einkauf geschrieben. Mein Fazit lautete: Grundsätzlich kann man viele Probleme mit elektronischer Beschaffung lösen, wenn die Datengrundlage ausreichend groß und strukturiert ist.
Bevor ich mein Master-Studium in Management anfing, habe ich im Sommer 2014 eine Stelle als Werkstudentin gesucht. So kam ich zur NORMA Group. Die Beschreibung klang gut: großer Mittelstand, der ziemlich schnell wächst, global agiert und jungen Leuten viel Raum bietet.
In den weltweiten Teams gibt es sehr viele junge Leute. Viele Werkstudenten bleiben nach ihrem Studium, weil ihnen langfristige Möglichkeiten geboten werden. Das war bei mir auch so.
Am Anfang war der Einkauf für mich komplettes Neuland. Ich hatte vorher bei einer Bank gearbeitet. Dabei fehlte mir das Greifbare, also das zu sehen, was am Ende herauskommt. Deshalb entschloss ich mich, in die Industrie hinein zu schnuppern. Dort fand ich genau das: Ich wurde durch das Werk geführt und konnte sehen und anfassen, was hier hergestellt wird. „Schau mal, diese Schelle bauen wir in ein Auto ein!“
Der Sprung ins kalte Wasser am Anfang hat mir keine Angst gemacht. Mein Team hat mich hervorragend aufgenommen und begleitet. Bevor ich meinen ersten Arbeitstag hatte, hat mein Chef mich sogar schon auf die Weihnachtsfeier eingeladen. Das fand ich großartig, weil ich meine neuen Kolleginnen und Kollegen so bereits vorab kennen lernen konnte.
Schnell Verantwortung übernehmen
Nach meinen ersten anderthalb Monaten ist dann das erste Modul der neuen E-Procurement-Software an den Start gegangen. Danach sollte ich Unterlagen entwickeln, um alle Kolleginnen und Kollegen im Einkauf weltweit zu schulen. Und das völlig selbständig.
Das war schon eine große Herausforderung, so schnell so viel Verantwortung zu erhalten. Gleichzeitig fand ich es super, dass ich direkt meinen eigenen Bereich hatte und loslegen konnte. So habe ich gemerkt: Das, was ich kann und beitrage, wird vom Unternehmen sehr geschätzt. Auch, wenn man mal unkonventionelle Ideen hat, werden sie offen aufgenommen.
Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich länger bei der NORMA Group bleiben will. Nach vier Monaten kam dann auch das Angebot, nach dem Studium eine feste Stelle anzunehmen. Da habe ich nicht lange überlegt. Dadurch konnte ich meine Masterarbeit viel beruhigter angehen. Während der Schreibphase wurde mir hohe Flexibilität gewährleistet, was mir beim Schreiben der Thesis deutlich geholfen hat.
Durch die vielen positiven Erfahrungen, die große Unterstützung während meiner gesamten Entwicklung und das viele, konstruktive Feedback, bin ich am Ende von der Werkstudentin zur Einkäuferin geworden. Diesen Schritt hat mir die NORMA Group sehr leicht gemacht. In meiner neuen Rolle nutze ich nun die digitalen Strukturen, die ich während meiner Zeit als Werkstudentin aufgebaut und eingeführt habe.