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Jedes Jahr am 10. Dezember wird weltweit der Tag der Menschenrechte begangen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den Internationalen Tag der Menschenrechte, auch bekannt als Human Rights Day, für den 10. Dezember 2019 ausgerufen. Seit 1948 wird an diesem Tag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gedacht. Die Menschenrechte sollen für jedes menschliche Leben auf der Erde gelten.
Plan International setzt sich seit mehr als 80 Jahren weltweit dafür ein, dass auch die Menschen in Entwicklungsländern ihre Menschenrechte wahrnehmen können. Dazu gehören auch das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung sowie das Recht auf qualifizierte Bildung. Diese Ziele sind auch in den 17 Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen festgelegt, auf welche sich zahlreiche Regierungen 2016 verständigt haben, um die weltweite Armut zu beseitigen.
Wer sich die 17 Ziele einmal genauer ansieht, wird feststellen, dass sie voneinander abhängig sind, sich teilweise sogar bedingen. So ist es auch bei den Zielen 4 „Hochwertige Bildung“ und 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“. Aber warum ist denn sauberes Trinkwasser eine Bedingung für qualifizierte Bildung. Und warum fördert hochwertige Bildung besseres Trinkwasser?
Zunächst einmal die Fakten:
Weltweit besuchen 64 Millionen Mädchen und Jungen nicht einmal die Grundschule. 130 Millionen Mädchen besuchen keine Schule. Das hat Gründe, unter anderem fehlender Zugang zu sauberem Wasser. Denn 748 Millionen Menschen leben immer noch ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), trinken weltweit mindestens 1,8 Millionen Menschen Wasser aus mit Fäkalien verschmutzten Quellen. Die Folge sind Durchfallerkrankungen. Weltweit sterben jährlich so sogar Millionen Menschen an verunreinigtem Wasser. Besonders betroffen sind Kinder.
Und hier entsteht der Zusammenhang zwischen fehlendem Zugang zu sauberem Wasser und mangelnder Bildung: Denn wer durch verunreinigtes Wasser erkrankt ist, kann nicht zur Schule gehen. Häufig ist der Weg zur nächsten sauberen Wasserquelle aber auch sehr lang. Und da es meist die Aufgabe von Mädchen ist, Wasser für die Familien von weit entfernten Quellen zu holen, verpassen sie häufig den Unterricht. Und haben Schulen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, gehen viele Kinder nicht hin. Haben sie keine nach Geschlechtern getrennten Toiletten, versäumen Mädchen ab der Pubertät einmal im Monat den Unterricht für eine Woche, weil sie sich während ihrer Periode in der Schule nicht säubern können. Oder sie verlassen die Schule ganz, weil sie Angst vor Übergriffen in gemischten Toiletten haben.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
Goals, SDGs) wurden 2015 von der Generalversammlung der
Vereinten Nationen beschlossen. Sie umfassen wirtschaftliche,
ökologische und soziale Aspekte und bestehen jeweils aus einzelnen
Indikatoren, welche die Umsetzung messbar machen.
Die Frist zur Umsetzung der Ziele ist das Jahr 2030. Adressaten
sind in erster Linie die Unterzeichner, also alle Nationalstaaten.
Allerdings ist für die Umsetzung der Ziele die Mitarbeit weiterer
Akteure entscheidend, insbesondere von Unternehmen und Zivilgesellschaft. Mit der Umsetzung der CR-Roadmap leistet die
NORMA Group einen Beitrag zur Erreichung der Entwicklungsziele.
Weitere Informationen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung
finden Sie unter https://norma.to/2wg8xIN
Der Beitrag der NORMA Group zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung
Die NORMA Group hat sich in ihrer Corporate Responsibility Roadmap messbare Ziele für verschiedene Nachhaltigkeits-Felder gesetzt. Dazu zählen die Bereiche Verantwortungsvolles Handeln, Produktlösungen, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Mit ihren Zielen und deren Umsetzung leistet die NORMA Group auch einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Eine Übersicht hierzu findet sich im Corporate-Responsibility-Bericht der NORMA Group.
Mit dem Bau von Wasserentnahmestellen und Sanitäranlagen in Dörfern und an Schulen sorgt Plan International für gute Trinkwasserqualität und hilft die Hygienebedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern. Mit parallel durchgeführten Hygienekampagnen und Schulungen erreicht die Kinderhilfsorganisation, dass die Menschen wissen, welche Krankheiten durch verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene übertragen werden können und lernen Maßnahmen zur Prävention. Durchfallerkrankungen werden reduziert, die Kindersterblichkeitsrate sinkt und die Kinder sind so gesund, dass sie zur Schule gehen können.
Wenn es in der Schule nach Geschlechtern getrennte Toiletten und sauberes Trinkwasser gibt, können auch Mädchen am Unterricht teilnehmen und die Schule mit einem Abschluss beenden. Zusätzlich können Familien, Dörfer und auch Schulen Gemüsegärten anlegen, die mit den Brunnen oder Wassersystemen bewässert werden können und so zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beitragen. Dies fördert die Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit und unterstützt die Kinder und Jugendlichen dabei, einen erfolgreichen Schulabschluss zu machen.
Das ist besonders für Mädchen wichtig. Gebildete Mädchen sind starke Mitglieder ihrer Gesellschaft und können damit die Entwicklung ganzer Länder fördern. Weiterführende Schulbildung von jungen Müttern und bessere Aufklärung über Krankheiten könnten jährlich drei Millionen Kindern unter fünf Jahren das Leben retten. Hätten alle Mädchen Zugang zu Sekundarschulbildung, würden Kinder-, Früh- und Zwangsheiraten um fast zwei Drittel zurückgehen. Und Frauen mit Sekundarschulbildung verdienen fast das Doppelte im Vergleich zu Frauen, die keine Schule besucht haben. Das führt dazu, dass jedes nach dem Eintritt in die Sekundarschule abgeschlossene Schuljahr eines Mädchens das Wirtschaftswachstum eines Landes um 0,37 Prozent steigern kann.
Gebildete Mädchen heiraten später, bekommen später gesündere und weniger Kinder und achten darauf, dass ihre Söhne und vor allem auch ihre Töchter regelmäßig die Schule besuchen und einen Abschluss machen. Gebildete Männer und Frauen sind auch politisch aktiver und setzen sich für die Entwicklung ihrer Gemeinden, Regionen und Länder ein und beteiligen sich daran, den Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr Menschen zu ermöglichen.
Eindrücke vom NORMA Clean Water Projekt in Brasilien
Um solche ganzheitlichen und nachhaltigen Projekte umzusetzen, braucht es starke Partner. Plan International erhält dafür Unterstützung durch zahlreiche Unternehmen, die sich für die Arbeit der Kinderrechts-organisation engagieren. Bereits seit 2014 setzt sich auch die NORMA Group in Zusammenarbeit mit Plan für das nachhaltige Entwicklungsziel Nummer 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“ und damit auch für das Ziel Nummer 4 „Hochwertige Bildung“ ein. Im ersten NORMA Clean Water-Projekt in Indien profitieren so knapp 16.000 Schulkinder und Lehrkräfte im südwestlichen Pune von verbesserter Wasserversorgung, Hygiene und sanitären Einrichtungen.
Mit einem zweiten NORMA Clean Water-Projekt in Brasilien, engagiert sich die NORMA Group seit 2017 in den ländlichen Regionen von Codó im Nordosten des Landes. 400 Familien sollen Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Seitdem wurden in allen sechs Projektgemeinden der Brunnenbau und die Installationsarbeiten für die Wasserversorgungs-systeme abgeschlossen und drei an das Stromnetz angeschlossen. In zwei Gemeinden wurden bereits Gemüsegärten fast fertig angelegt und die Bewohner zu Gemüseanbau und Gartenpflege geschult. Es fanden 48 Workshops und Treffen zu Themen wie Gesundheit, Hygiene und Menstruation, Partizipation und Konfliktmanagement für insgesamt 255 Gemeindemitglieder statt. In allen sechs Gemeinden organisierte Plan zudem Trainingsmodule mit jeweils drei Workshops für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, in denen mehr als 190 Familien auch Themen wie Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit und die gerechte Aufgabenverteilung im Haushalt besprochen haben.
Nachhaltiges Wassermanagement ist ein strategischer Fokus des Geschäfts der NORMA Group. Die Maßnahmen von NORMA Clean Water zeigen konkret, dass sich durch einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser auch die Bildungssituation der Menschen in Codó verbessert und damit eine ganze Region sich ganzheitlich und nachhaltig entwickeln kann.