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Jeder kennt das: Wenn es so auffällig laut knackt, während man eine Schraube losdreht. Dieses Knacken steht für das Losbrechmoment, auch Losbrechdrehmoment genannt. Doch, was passiert dann eigentlich genau?
Hier die wichtigsten Begriffe (im Text kursiv) im Schnellüberblick:
Es gibt viele verschiedene Wege, etwas zu verbinden. Eine davon ist die Schraube. Auch unsere Schellen haben Schrauben am Gehäuse, um sie sicher und fest auf einen Schlauch oder Stutzen zu befestigen.
Zunächst wird das Andrehmoment aufgebracht, wenn – wie der Name schon sagt – die Schraube angezogen wird. Dabei steigt das Drehmoment allmählich und gleichmäßig an bis ein vorgegebenes Andrehmoment erreicht ist.
Vorspannkraft und Klemmkraft
Dabei generiert die Schraube in Zusammenspiel mit Gehäuse und Band die Vorspannkraft. Auch hier lässt sich der Vorgang vom Namen ableiten: Die Schraube verspannt die Teile. In unserem Fall sind die beiden Teile das Stahlband unserer Schelle und ein Gummischlauch.
Die Vorspannkraft muss so berechnet sein, dass im Fall unserer Schelle ausreichend Klemmkraft vorhanden ist. Also darf die Vorspannkraft nicht zu niedrig sein. Außerdem darf sie auch nicht zu hoch sein, denn sonst können Teile beschädigt werden. Auch Vibrationen müssen eventuell berücksichtigt werden, so dass die Schelle in unserem Fall nicht vom Schlauch rutscht. Das garantiert beispielweise die lange Lebensdauer der Verbindung im Motorraum eines Fahrzeugs.
Die Spannkraft der TORRO-Schelle und der V-Profil-Schelle im Diagramm:
Da die richtige Vorspannkraft schwer zu überprüfen ist, wird für jede Verbindung das Andrehmoment vorgegeben. Wenn die nun bereits montierte Schraube weitergedreht wird, kommt es zum Losbrechmoment.
Dabei steigt das Drehmoment kurz über das Andrehmoment an, bevor sich die Schraube weiter dreht. Dieser Effekt erklärt sich aus dem Übergang von der Haftreibung in die Gleitreibung. Genauer: Die Haftreibung wird in diesem Moment überwunden.
Wofür wird das Losbrechmoment gebraucht?
Bei unseren Schellen wird das Losbrechmoment in der Entwicklungsphase ermittelt, um sicherzustellen das genügend Klemmkraft – neben allen vorhandenen Anforderungen – erhalten bleibt. Das machen wir beispielsweise bei Relaxationsversuchen. Auf dieser Basis empfehlen wir unseren Kunden die einzuhaltenden Andrehmomente und Anzugsgeschwindigkeiten.
Die Einhaltung dieser Größen gewährleistet eine lange und zuverlässige Lebensdauer der Verbindung – auch unter teils extremen Bedingungen.
2 responses to “Was ist das Losbrechmoment?”
Pingback: Warum ist Vorspannkraft so wichtig? - NORMA Group Blog
SchraubenFrutti
Wirklich sehr gut erklärt. Und die Zeichnung mit der Schraube gestaltet das Ganze auch noch sehr anschaulich, super.