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Nach dem Tod von George Floyd kommt es weltweit zu Protesten gegen Polizeigewalt und gegen Rassismus und Diskriminierung. Auch Unternehmen sind hier in der Pflicht – aus moralischen, aber auch aus ökonomischen Überlegungen. Denn: Vielfalt und Inklusion zahlt sich aus.
Minneapolis, Washington, Paris, London, München, Sao Paolo, Accra. Weltweit tragen zurzeit Menschen ihr Entsetzen über das Ausmaß von Diskriminierung und ihre Solidarität mit George Floyd auf die Straßen. Die Demonstranten fordern ein Ende von Rassismus und der Diskriminierung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen und eine Reform gesellschaftlicher und rechtlicher Strukturen.
Unternehmen sehen sich seit Jahren mit ähnlichen Erwartungen konfrontiert. Hier zählen nicht politische Positionen, zumal in einer aufgeheizten, polarisierten Stimmung, sondern ökonomische Überlegungen. Und die sprechen eine klare Sprache.
Vielfalt zahlt sich aus
In regelmäßigen Studien untersucht die Beratungsgesellschaft McKinsey den Einfluss von Vielfalt auf die Profitabilität von Unternehmen. Dabei untersuchen die Studien, wie sich die Profitabilität der Unternehmen, mit der höchsten Vielfalt in Führungspositionen, von den Unternehmen, mit der geringsten Vielfalt in Führungspositionen unterscheidet.
Das Ergebnis der letzten (im Mai 2020 veröffentlichten) Studie: Unternehmen, die im Bereich Ethnizität und kulturelle Vielfalt in Führungspositionen vorangehen, übertreffen die Nachzügler am Ende des Rankings hinsichtlich der EBIT-Marge mit einer Wahrscheinlichkeit von 36 Prozent. Nicht in jedem Einzelfall muss also ein vielfältiges Unternehmen besser dastehen als ein nicht-vielfältiger Konkurrent. Über mehr als 1.000 Unternehmen in 15 Ländern hinweg zeigt sich aber im Schnitt ein deutlicher Erfolgsfaktor. (Ähnliche Ergebnisse zeigen sich übrigens hinsichtlich der Vielfalt von Frauen in Führungspositionen.)
Warum ist das so? Drei Ansätze spielen hier eine entscheidende Rolle: Innovationskraft, Kundennähe und Arbeitgeberattraktivität.
Vielfalt führt zu Innovationskraft, Kundennähe und Arbeitgeberattraktivität
Vielfalt und Innovationen: Innovationen entstehen im Unternehmenskontext oft nicht aus einem einzigen genialen Moment, sondern aus dem Zusammenspiel von Kolleginnen und Kollegen. Bestehen diese Teams aus Menschen mit den gleichen fachlichen und sozialen Hintergründen, wird ein Denken „Outside the Box“ schwierig. Umgekehrt kann Vielfalt den Austausch kreativer, neuer Ideen fördern.
Vielfalt und Kundennähe: Um erfolgreich zu sein, müssen diese Innovationen an den Markt gebracht werden. Schon in der Entwicklungsphase können vielfältige Teams dazu beitragen, alle Kundensegmente zu berücksichtigen. In weltweit agierenden Unternehmen wie der NORMA Group sind diverse Vertriebs-Teams zudem unerlässlich, um auf die jeweiligen kulturellen Gegebenheiten in den verschiedenen Märkten einzugehen.
Vielfalt und Arbeitgeberattraktivität: Nicht zuletzt hilft Vielfalt Unternehmen, sich als Wunscharbeitgeber zu positionieren und Talente zu gewinnen. Talente aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen erhalten hier die Möglichkeit, sich zu entfalten und ihren maximalen Beitrag für das Unternehmen zu leisten. Das Unternehmen kann umgekehrt aus einem größeren Pool an Talenten schöpfen.
Unternehmen müssen auch etwas tun
Die Vorteile von Vielfalt in Unternehmen kommen jedoch nicht von allein. Um bei den drei Beispielen zu bleiben: Damit vielfältige Teams tatsächlich ihr innovatives Potential ausschöpfen können, müssen sie lernen zusammenzuarbeiten und die Ideen der anderen wertzuschätzen. Vertriebs-Teams benötigen interkulturelle Kompetenzen, um Unterschiede in Märkten zu erkennen und darauf eingehen zu können. Die Strukturen zur Einstellung und Beförderung von Fachkräften und Talenten müssen allen Bewerbern und Beschäftigten die gleichen Chancen eröffnen.
Ausgangspunkt für diese Formen der Inklusion in Unternehmen ist ein klares Bekenntnis zu Vielfalt, Wertschätzung und Chancengerechtigkeit und eine klare Absage an jegliche Form der Diskriminierung. Diese muss von zwei Seiten kommen: von der Geschäftsführung und von den Beschäftigten selbst.
Vielfalt bei der NORMA Group
In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich die NORMA Group mit verschiedenen Aktionen mit den Opfern von Diskriminierung und Rassismus solidarisiert (siehe Bild). In der Charta der Vielfalt und dem Diversity Mission Statement bekennt sich die Unternehmensführung zu Vielfalt und gegen Diskriminierung jeglicher Form. Am jährlichen Diversity-Tag setzen die Standorte Zeichen für Vielfalt in der Belegschaft und in Bubble-Assignments können Mitarbeiter andere Kulturen kennenlernen. Im vergangenen Jahr wurde zudem ein Stakeholder Roundtable zum Thema Diversity Management veranstaltet.
Gedenkveranstaltung für die Opfer des rassistische motivierten Anschlags in Hanau
Mit diesen Maßnahmen ist die NORMA Group aus eigener Sicht noch nicht am Ziel. Ein Anfang ist jedoch gemacht und damit die Grundlage geschaffen, Vielfalt und Inklusion im Unternehmen strategisch weiterzuentwickeln. Und so Chancengleichheit, Wertschätzung und Anti-Diskriminierung mit Profitabilität zu verbinden.