This post is also available in: English
Reese Tarrant kann sich noch genau an diese eine Nacht erinnern. Als er auf über 6.100 Metern Höhe angekommen war: „Ich konnte den Mount Everest im Mondlicht sehen – und Millionen von Sternen erleuchteten den Himmel.“
Das Bergsteigen fasziniert Reese Tarrant seit vielen Jahren. Die Liste der Berge, die er bereits bestiegen hat, ist beeindruckend: der Aoraki in Neuseeland (3.724 Meter), der Kinabalu in Malaysia (4.095 Meter) und der Kilimandscharo in Tansania (5.895 Meter). Der 45-Jährige ist Area Sales Manager bei der NORMA Group im australischen Sydney.
Mit dem Aufstieg zum Basis-Camp des höchsten Berges der Welt wollte er etwas anderes zeigen: „Es geht immer weiter – und man kann auch schwierige Wege im Leben meistern.“ Das erlebte er selbst. Im November 2014 stellten die Ärzte bei Reese Tarrant Schilddrüsenkrebs fest. „Ich war sehr niedergeschlagen und fragte mich: Warum ich?!“
Während er sich von der Krankheit erholte, wollte er sich beweisen, dass er immer noch die gleiche Stärke wie früher besitzt. Reese Tarrant bereitete sich auf die Tour vor und trainierte acht Monate lang, bis es im Oktober 2015 endlich so weit war.
Auf dem Gipfel zu sich selbst finden
Der Aufstieg dauerte 16 Tage. Tagsüber lag die Temperatur um den Gefrierpunkt, nachts sank sie auf bis zu minus 15 Grad Celsius. Aber er erlebte: „Man erreicht etwas mit jedem Schritt, den man macht.“
Am Ende dieses Weges wartete wie immer der Ausblick auf ein atemberaubendes Panorama. „Neben der Ruhe ist dies das Wundervollste am Bergsteigen. Bei diesen unglaublichen Höhen merkt man, wie klein man eigentlich selbst ist. Man findet dabei zu sich selbst.“