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Heute trage ich schwarze Kleidung. Mit weißem NORMA Group-Logo auf der Brust. Stöpsel in den Ohren, Sicherheitsschuhe an den Füßen und Handschuhe an den Händen. Hemd und Anzughose lege ich für einen Tag ab. Denn für die nächsten acht Stunden bin ich in einer anderen Welt.
Heute arbeite ich einen Tag in der Produktion der TORRO-Schlauchschellen in Maintal, am Hauptsitz der NORMA Group.
Los geht es um 8 Uhr bei einem Rundgang, der an verschiedenen Stationen Halt macht. Dort hängen Tafeln, auf denen mit Filzstift allerlei Informationen notiert sind. Beispielsweise die aktuellen Aufträge mit Stückzahlen. Das Team spricht an jeder Station mit dem zuständigen Mitarbeiter, der die Maschine bedient. Es ist laut, das Rattern der Maschinen dröhnt in meinen Ohren. Wer sich unterhält, muss laut sprechen oder nah an das Ohr seines Gegenübers heran. Es riecht nach Öl in der Halle. Der Rundgang geht zügig weiter.
Danach lässt mich das Team von der Fertigungssteuerung einen Blick über ihre Schultern werfen. Ein Blick, der über viele farbige Balken auf dem Computerbildschirm wandert. Das sind die Aufträge der Kunden, die an den Maschinen abgearbeitet werden. Die Steuerer planen die Aufträge so, dass genug Material verfügbar ist und dass die Maschinen möglichst wenig umgerüstet werden müssen. Umrüsten bedeutet, die Maschine so umzubauen, dass sie eine bestimmte Schelle in einer bestimmten Größe herstellen kann.
Wie das geht, lerne ich danach. An der Maschine neben mir steht Andreas. „Hi, ich bin Andi“, sagt er, lächelt und streckt mir seine Hand zum Gruß hin. Andi ist in seiner heutigen Schicht für zwei Maschinen verantwortlich und muss gewährleisten, dass sie möglichst reibungslos laufen. Er ist schon lange dabei, seit fast 15 Jahren. „In so einer Zeit lernt man wirklich einiges“, sagt Andi. Eine der wichtigsten Lektionen gibt er mir direkt mit auf den Weg: „Lass‘ nicht die zweite Maschine aus den Augen.“
Ein rotes Licht leuchtet auf. Die zweite Maschine ist stehengeblieben. Einige schnelle Handgriffe, die Maschine läuft wieder, die TORRO-Schlauchschellen purzeln nacheinander vom Band in den großen Metallkasten. Dann zurück zur anderen Maschine, weiter umrüsten.
Andi dreht ein Stück an einer kleinen Schraube, lässt die Maschine kurz laufen. Sie zeigt einen Fehler an. Andi drückt hier, dreht dort, schraubt ein ganzes Bauteil – einen Klotz aus Metall – ab und anschließend wieder an. Immer noch meldet die Maschine einen Fehler. Andi flucht. Der Schweiß tropft ihm von der Stirn. Gleichzeitig leuchtet das rote Licht an der zweiten Maschine wieder auf.
Es ist kurz nach halb eins auf der Uhr. Beide Maschinen laufen fehlerfrei. Auf dem Band der ersten Maschinen liegen TORRO-Schlauchschellen, die später mit einer Doppelwellfeder versehen werden.
Andi kann in Mittagspause gehen. Ich auch.
2 responses to “Ein Tag in der Produktion”
Jörg Möller-Gaden
Nice shirt 🙂 Great seeing you at GEMBA !
Markus Bulgrin NORMA Group
Hello Jörg, it was a great experience to work on the shopfloor!