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So schützen Sie die Gesundheit von Mitarbeitern in der Corona-Zeit

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Simon McMahon ist Vice President Quality bei der NORMA Group. In diesem Interview beschreibt er die Maßnahmen, die die NORMA Group ergriffen hat, um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter in der Zeit der Ausbreitung des Coronavirus zu schützen.

Simon, bitte beschreiben Sie kurz Ihre Rolle und Aufgaben bei der NORMA Group.

Ich bin verantwortlich für Qualität sowie für Umwelt und Gesundheit und Arbeitssicherheit bei der NORMA Group. Grundsätzlich stelle ich sicher, dass wir in diesen Bereichen erfolgreich sind und uns weiter verbessern. Nur so können wir alle Stakeholder angemessen berücksichtigen und die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter schütze. Dies sind entscheidende Faktoren für das Wachstum und den Wohlstand unseres Unternehmens.

Simon McMahon
Simon McMahon

Lassen Sie uns über den Gesundheitsschutz sprechen. Was hat die NORMA Group für den Schutz Ihre Mitarbeiter unternommen, als klar wurde, dass sich das Coronavirus weltweit ausbreitet?

Ich muss sagen, dass die NORMA Group sehr schnell reagiert hat und viel darüber nachgedacht wurde, wie sich dieses Ereignis auf unser Geschäft auswirken könnte. Schnell wurden Taskforces auf globaler und regionaler Ebene eingerichtet, die nun unser Geschäft durch diese schwierige Zeit führen. Die globale Taskforce trifft sich regelmäßig, um einen konzernweiten Überblick über den aktuellen Status bereitzustellen. So können wir Transparenz zu Themen wie der Anzahl bestätigter und vermuteter Coronavirus-Fälle, der Planung der Beschaffung Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und dem Betriebsstatus aller Standorte schaffen. Darüber hinaus hat die Taskforce globale Richtlinien in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umgesetzt, beispielsweise grundlegende Praktiken wie Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen.

Sind die Richtlinien im gesamten Unternehmen gleich?

Die globalen Richtlinien gelten für alle Standorte, zum Beispiel das Verbot von Geschäftsreisen. Darüber hinaus haben wir in unseren Regionen Amerika, Asien-Pazifik und EMEA (Europa und Mittlerer Osten) spezifische Regeln und Richtlinien. Diese offiziellen Vorschriften unterscheiden sich national, lokal und kulturell. Aus diesem Grund haben die regionalen Taskforces eigene Notfallpläne entwickelt, die ihren nationalen und lokalen Richtlinien entsprechen. Damit wollen wir gewährleisten, dass der Schutz sowie die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter für uns oberste Priorität haben.

Können Sie die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter genauer beschreiben?

Schauen wir uns doch einen unserer Standorte genauer an: In unseren NDS-Werken, unseren Produktionsstandorten für Wassermanagement in Kalifornien, haben wir eigene Maßnahmen ergriffen noch bevor die lokalen Behörden Maßnahmen für Unternehmen beschlossen haben, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zum Beispiel haben wir bereits Ende Februar Regeln für das Händewaschen und eine „Nies-Etikette“ eingeführt und allgemeine Informationen zu COVID-19 zur Verfügung gestellt. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, haben wir zusätzlich zu den Hygienemaßnahmen versucht, den direkten Kontakt zwischen unseren Mitarbeitern auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie machen Sie das?

Fast alle Besprechungen werden jetzt über Telefon- und Videokonferenz-Tools abgehalten. Um noch einmal auf das NDS-Beispiel zurückzukommen: Wenn ein Meeting von Angesicht zu Angesicht stattfinden muss, ist eine Abstand von zwei Metern zwischen den Teilnehmern zwingend erforderlich. Darüber hinaus gilt derzeit ein Besuchsverbot in unseren Werken. Nur geschäftskritische externe Besucher können das Werk betreten. Für ihren Besuch benötigen sie die Genehmigung der Personalabteilung und des Produktionsleiters. Außerdem haben wir alle Geschäftsreisen ausgesetzt, sofern sie nicht als geschäftskritisch eingestuft wurden. Wenn eine Reise erforderlich ist, muss der Mitarbeiter nach der Reise für mindestens 14 Tage in häusliche Quarantäne. In der Kantine haben wir die Sitzplätze begrenzt, um den Abstand zwischen unseren Mitarbeitern zu erhöhen. Um die allgemeine Ansteckungsgefahr niedrig zu halten, arbeiten derzeit etliche Büromitarbeiter von zu Hause aus. An allen Standorten gelten besondere Regeln für Risikogruppen. Mitarbeiter, die sich gefährdet fühlten, konnten sich zum Beispiel freistellen lassen, als krank zuhause bleiben oder Urlaub beantragen.

Kollegen in der Kantine halten den gebotenen Abstand
Kollegen in der Kantine halten den gebotenen Abstand

Sie haben bereits einige Hygienemaßnahmen erwähnt. Haben Sie so etwas wie einen Hygieneplan erstellt?

Ja, an unseren NDS-Standorten haben wir Vorschriften fürs Händewaschen und eine Nies-Etikette eingeführt. Häufig berührte Oberflächen wie Türgriffe, Waschräume und Kantinenmöbel werden nun dreimal pro Schicht gereinigt.

Welche Schritte wurden unternommen, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter in den Werken zu schützen?

Zuerst haben wir den Abstand zwischen den Mitarbeitern erhöht, sodass ein Mindestabstand von zwei Metern garantiert ist. Darüber hinaus müssen alle Mitarbeiter ihre Ausrüstung am Ende jeder Schicht reinigen. Wir haben Spender mit Desinfektionsmittel für die Hände in den verschiedenen Bereichen des Werks und zusätzliche mobile Handwaschstationen in den Fertigungsbereichen aufgestellt.

Kollegen in der Produktion halten den nötigen Abstand
Kollegen in der Produktion halten den nötigen Abstand

Damit kein potenziell infizierter Mitarbeiter den Produktionsbereich betritt, lassen sich alle Mitarbeiter die Temperatur messen, bevor sie den Produktionsbereich betreten. In Lindsay, einem unserer NDS-Werke, haben wir Acrylglasscheiben installiert, um die Ansteckungsgefahr beim Temperaturmessen der Mitarbeiter niedrig zu halten. Bei Bedarf, zum Beispiel in unserem Werk in Fresno in Kalifornien, haben wir diese Acrylglasscheiben auch im Produktionsbereich installiert. Sie schützen Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze nah beieinander liegen.

Temperaturmess-Station
Temperaturmess-Station

Welche Vorschriften wurden für Mitarbeiter im Büro erlassen?

Derzeit arbeiten viele unserer Büroangestellten von zu Hause aus. In Lindsay arbeiten beispielsweise rund 50 Prozent unserer Büromitarbeiter aktuell im Homeoffice. Das passierte mit sehr guter Unterstützung der IT-Abteilung. Sie sorgte dafür, dass den Kollegen zu Hause die erforderlichen Geräte, zum Beispiel Laptops und Drucker, zur Verfügung standen. Auch in den Büroräumen gilt die Abstandsregel von zwei Metern. Durch die Begrenzung der Mitarbeiter, die in einen Büro arbeiten, können wir auch hier den gebotenen Abstand gewährleisten. In vielen Büros haben wir zudem Acrylglasscheiben installiert.

Was wurde getan, sobald die Infektion eines Mitarbeiters bekannt wurde?

Alle unsere Mitarbeiter weltweit sind verpflichtet, ihren Personaler im Falle einer Infektion zu informieren. Jeder Standort verfügt über ein eigenes Notfallprotokoll. Alle bestätigten oder vermuteten Infektionen werden der globalen Taskforce gemeldet. Mitarbeiter, die bei sich selbst eine Infektion vermuten, werden sofort in häusliche Quarantäne geschickt – es sei denn, sie werden ärztlich getestet und als nicht ansteckend eingestuft. Wenn ein Mitarbeiter positiv getestet wird, werden alle Kontaktpersonen unter den Kollegen, ebenfalls aufgefordert, sich in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben.

Wie sehen die Planungen aus, um die Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurückzuholen? Wie wird das funktionieren und wie werden Sie die Gesundheit der Mitarbeiter sicherstellen?

Dies erreichen wir durch einen sorgfältig kontrollierten, schrittweisen Neustart. Glücklicherweise haben wir in diesem Bereich bereits einige Erfahrung an unseren chinesischen Standorten sammeln können. Dieses Wissen teilen wir nun im gesamten Unternehmen. Als Grundlage dienen uns zudem die lokalen Richtlinien, die zusätzlich zu unseren eigenen Maßnahmen gelten.

In Maintal haben wir beispielsweise einen detaillierten Plan für unsere Mitarbeiter in den Büros konzipiert. Erstens können Mitarbeiter, die technisch und funktional in der Lage sind remote zu arbeiten, dies in Absprache mit ihrem Vorgesetzten weiterhin tun. Zweitens ist die Verwendung von Gesichtsmasken in bestimmten öffentlichen Bereichen, zum Beispiel in Treppenhäusern, Pflicht. Wir stellen unseren Mitarbeitern die Gesichtsmasken in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Zudem haben wir den Reinigungsmodus von stark frequentierten Kontaktflächen erhöht. Der gebotene Abstand zwischen Kollegen ist Pflicht. So darf in Büros mit zwei bis drei Mitarbeitern nur noch eine Person arbeiten.

Was ist notwendig, damit die Maßnahmen erfolgreich sind?

Grundsätzlich müssen wir ALLE die neuen Richtlinien und Praktiken befolgen und auf zukünftige Risiken achten. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter hat weiterhin höchste Priorität. Es wird nicht einfach. Es bedeutet, die Art und Weise zu ändern, wie wir alle arbeiten, denken und handeln – aber ich bin zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden.

Warum?

Weil die Flexibilität, der Einfallsreichtum und die Belastbarkeit, die unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt bereits gezeigt haben, mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Ich bin mir sicher, dass das NORMA-Team das durchstehen, sich anpassen, lernen und noch stärker sein wird!

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