Junge blonde Frau, trägt ein graues Kleid
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„Seid stark und selbstbewusst, gebt nie auf und stellt Euch auch der größten Herausforderung“

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In unserer Reihe Diversity@NORMA zeigen wir die Vielfalt an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bei der NORMA Group arbeiten. Im Jahr 2021 liegt der Fokus der Reihe auf den Mitarbeiterinnen der NORMA Group. Kolleginnen aus den unterschiedlichsten Abteilungen und Ländern berichten über ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen und geben Einblick in ihre Wünsche für die Zukunft.

Carolina Pineiro ist Service Desk Team Leader & Knowledge Manager bei der NORMA Group. In ihrem Leben ist die gebürtige Kolumbianerin bereits viel herumgekommen. Heute lebt sie in Polen und leitet von dort aus den Service Desk der NORMA Group. Im Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, beruflichen Herausforderungen und ihren Wünschen für die Zukunft.

Carolina, welche Frau hat Sie in Ihrem Leben am stärksten geprägt?

In meinem Leben gab es viele Frauen, die mich geprägt und inspiriert haben. In meiner Schulzeit auf einer kolumbianischen Mädchenschule hat mich besonders meine damalige Schulleiterin inspiriert. Sie hat uns Mädchen motiviert und den Glauben an uns selbst und in unsere Stärken gefördert.

Warum sind Sie beruflich dort wo Sie heute sind?

Das ich mal eine Führungsposition im IT-Bereich ausüben würde war nicht von Anfang an klar, denn ich bin Quereinsteigerin. Ich habe Politikwissenschaften in Kolumbien studiert und mit einem Bachelor abgeschlossen. In Krakau, Polen, habe ich Transatlantische Beziehungen studiert und mit einem Master abgeschlossen. Für IT-Themen habe ich mich aber schon immer und auch ziemlich früh interessiert. Bereits Ende der 1980er-Jahre habe ich viel am Computer meines Großvaters herumgetüftelt. Ich habe sämtliche Bedienungsanleitungen durchgelesen und mich so immer weiter in die Thematik eingearbeitet. Ich liebe es nach der Lösung eines Problems zu suchen und die einzelnen Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen. Das Gefühl, ein Problem erfolgreich gelöst zu haben, ist einfach großartig. Und es stellte sich heraus, dass ich richtig gut darin bin. Daher habe ich mich dann für eine Karriere im IT-Bereich entschieden.

Welche Herausforderungen haben Ihre berufliche Laufbahn geprägt?

Als Frau in einer derart männerdominierten Branche wie der IT steht man immer wieder vor Herausforderungen. So musste ich mich generell mehr beweisen als meine männlichen Kollegen. Viele trauten es mir als Frau nicht zu, diesen Job machen zu können. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber in Polen fragten mich meine männlichen Kollegen zum Beispiel häufig, ob ich mir sicher sei, dass ich das wirklich schaffen könnte. An ein Ereignis erinnere ich mich hierbei noch sehr gut: Ein männlicher Kollege rief bei uns im IT-Support an. Als ich den Anruf annahm, weigerte er sich meine Hilfe anzunehmen und verlangte einen männlichen Kollegen. Zwar wurde der Kollege daraufhin entlassen, doch hat mir dieses Ereignis gezeigt, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis wir die vollkommene Gleichberechtigung von Männern und Frauen erreicht haben. Denn in den Köpfen vieler Menschen herrschen leider immer noch die alten, klassischen Rollenbilder vor.

Auch im Privaten ist mir dies schon aufgefallen. Als ich zum Beispiel vor einiger Zeit mit meinem Freund in ein Elektrofachgeschäft ging, um einen neuen Computer zu kaufen, sprach der Verkäufer über Fachliches nur mit meinem Freund und ignorierte mich gänzlich. Er ging angelehnt an die klassischen Rollenbilder davon aus, dass ich keine Ahnung von Technik und IT haben müsste. Das zeigt mir, dass wir vor allem gesellschaftlich noch viel verändern müssen, um die alten Denkmuster in den Köpfen der Menschen zu brechen.

Was hat sich während Ihrer beruflichen Laufbahn denn bereits gesellschaftlich verändert?

Frauen verdienen zwar im Durchschnitt immer noch weniger als Männer, doch die Gehälter gleichen sich immer mehr an. Wichtig ist, dass Frauen diesen Punkt bei ihrem Arbeitgeber offen ansprechen und für die gleiche Arbeit ebenso die gleiche Entlohnung einfordern. Auch arbeiten mittlerweile deutlich mehr Frauen in männerdominierten Branchen. In den besonders von männlichen Arbeitnehmern dominierten Branchen wie der IT fehlt es jedoch noch an weiblichen Führungskräften. Zudem arbeiten Frauen in der IT vor allem im administrativen Bereichen. Entwicklerinnen und Programmierinnen gibt es bisher noch immer nur wenige. Ich würde mich freuen, wenn sich dieser Zustand ändern würde. Diese Frauen könnten dann eine Vorbildfunktion für andere Frauen einnehmen.

Haben Sie einen Rat an alle Frauen?

Ich denke Frauen sind im Berufsleben oft zu nett und zu selbstkritisch. Ich möchte daher allen Frauen den Rat geben: Seid stark und selbstbewusst, gebt nie auf und stellt Euch auch der größten Herausforderung. Seid nicht still, wenn Euch etwas stört, sondern sprecht die Themen an. Steht für Euch selbst ein. Am Ende ist das Entscheidende Euer Selbstbewusstsein.

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