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Als Hersteller von Produkten für Wassermanagement ist sich die NORMA Group der immensen Bedeutung von sauberem Trinkwasser bewusst. Bereits seit 2014 arbeitet das Unternehmen mit der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland zusammen, um die Wasserversorgung weltweit zu optimieren. Dafür steht das Projekt „NORMA Clean Water“, mit dem wir seit 2017 in Brasilien aktiv zur Verbesserung der Lebenssituation der Bewohner beitragen.
Die erste Projektphase wurde im Jahr 2020 vollendet. Durch den Bau von vier neuen Wasserversorgungssystemen erhielten mehr als 600 Familien einen besseren Zugang zu sauberem Wasser. Ende letzten Jahres wurde die zweite Projektphase abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit Plan International Deutschland führten wir in den Projektregionen Codó, Timbiras und Peritoró Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung sowie der Gesundheits- und Hygienesituation durch. Gemeinsam erreichten wir mehr als 4.330 Menschen, darunter 1.464 Kinder. Seit November 2023 läuft nun die dritte Projektphase.
Aktuelle Situation in Brasilien
Brasilien ist reich an Wasser. Doch zwischen den Regionen des Landes ist die Ressource unterschiedlich verteilt: Während das Amazonasgebiet 72 Prozent der landesweiten Wassermenge hält, verfügt der Nordosten des Landes lediglich über vier Prozent des Wassers. Seit 2017 engagiert sich die NORMA Group daher im Bundesstaat Maranhã in den Projektgebieten Codó und Peritoró, die sich im Nordosten des Landes befinden. Zwei der Gemeinden, Boqueirão dos Vieras und Canto do Coxo, haben bereits an der vorherigen Projektphase teilgenommen.
Infolge des Klimawandels haben Dürren und Überschwemmungen in der Region zugenommen, was sich negativ auf die landwirtschaftliche Produktion, die Ernährungssicherheit und die Gesundheit der Bevölkerung auswirkt.
Stärkung der Lebensbedingungen im ruralen Brasilien
Mit der dritten Phase des Projekts NORMA Clean Water streben wir gemeinsam mit Plan International Deutschland an, die Gesundheit und Ernährung von Kindern und ihren Familien in den Zielregionen zu verbessern. Wir werden außerdem die Wasserversorgung weiter ausbauen und in den Gemeinden über Gesundheit und Hygienepraktiken informieren.
In dieser Projektphase liegt ein noch stärkerer Fokus auf der Ernährungssicherung und der Bekämpfung von Mangelernährung. Gemeinsam unterstützen wir daher die Gemeinden beim Anlegen von Gemüsegärten und informieren in Workshops über ausgewogene Ernährung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aufklärung über Umweltrisiken, Klimawandel und den Schutz natürlicher Ressourcen. Insgesamt erreichen wir mit den Projektaktivitäten direkt rund 3.100 Personen, darunter ca. 2.600 Kinder und Jugendliche.
Zugang zu sauberem (Trink-)Wasser
In den beiden Projektgemeinden Matões da Rita und Rocinha wird die bestehende Wasserversorgung ausgebaut, da die derzeitige nicht für alle Haushalte ausreicht. Vor dem Ausbau werden zunächst geophysikalische Untersuchungen und Machbarkeitsstudien durchgeführt, bevor Brunnen gebohrt werden. Auf diese Weise erhalten 399 Kinder und 304 Erwachsene einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Um die langfristige Versorgung der Gemeinden sicherzustellen, werden Wasserkomitees mit jeweils 20 Mitgliedern gegründet. Diese sind nach Fertigstellung der Anlagen für deren Instandhaltung verantwortlich. Bei der Auswahl der Mitglieder der Wasserkomitees wird besonderes Augenmerk auf die Beteiligung junger Frauen gelegt, um sie zu stärken und die Geschlechtergerechtigkeit in den Gemeinden zu fördern.
Workshops in den Gemeinden
In den sechs neuen Projektgemeinden führen wir Workshops mit Familien durch, in denen zu Hygiene, Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit informiert wird. Weitere Workshops behandeln das Thema gesunde Ernährung. Darüber hinaus werden in den Sekundarschulen von vier Projektgemeinden Workshops mit 1.200 Jugendlichen zum Thema Menstruationsgesundheit durchgeführt. Schülerinnen erhalten Hygieneartikel, damit sie auch während ihrer Periode die Schule besuchen können.
Gesunde Ernährung durch Hydroponik und Gemeindegärten
In Cantodo Coxo und in Matões da Rita werden Gemeinschaftsgärten angelegt, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Außerdem werden 60 Gemeindemitglieder im Obst- und Gemüseanbau geschult und mit Gartenwerkzeug wie Schaufeln, Hacken und Gießkannen ausgestattet.
In Boqueirão dos Vieras wurde bereits in der vorherigen Projektphase ein Gemeindegarten errichtet. Dieser wird nun durch einen Hydroponik-Anbau erweitert. Dort wachsen Pflanzen ohne Erde in einer Lösung aus Wasser und Nährstoffen. Auf diese Weise kann der Ertrag gesteigert werden und die Pflanzen benötigen weniger Wasser und Dünger.
Die Gemeindemitglieder erhalten theoretische und praktische Schulungen im hydroponischen Anbau und der Vermarktung ihrer Erzeugnisse. Auch hier liegt der Fokus auf der Stärkung von Frauen, die mit ihrem erworbenen Wissen positiv zur Ernährungssituation der Familien beitragen und durch den Verkauf von überschüssigen Anbauprodukten auf lokalen Märkten ihre wirtschaftliche Situation verbessern können.
Ressourcenschutz und Resilienz gegen den Klimawandel
Der Klimawandel hat zunehmend Auswirkungen auf die Projektgemeinden, durch häufigere extreme Hitze- und Trockenheitsperioden sowie Starkregen und Überschwemmungen. Um das Bewusstsein insbesondere bei Kindern und Jugendlichen für den Klimawandel zu stärken, werden Aktionstage an den Projektschulen veranstaltet und Workshops sowie Kampagnen in den Gemeinden durchgeführt.
Während der Aktionstage beschäftigen sich 900 Schülerinnen und Schüler mit den Themen Klima und Ressourcenschutz und präsentieren das Gelernte auf Schulmessen mit Plakaten, Videos und Exponaten. Die Aktionstage finden in den Grund- und Sekundarschulen der sechs neuen Gemeinden statt.
In allen acht Projektgemeinden werden darüber hinaus Sensibilisierungskampagnen zu den Themen Wasser-, Umwelt- und Ressourcenschutz organisiert. Dazu werden Infobanner, Flyer und Radiospots produziert, mit denen ca. 12.500 Gemeindemitglieder erreicht werden.
Nachhaltigkeit bei NORMA Clean Water
Kinder, Jugendliche und ihre Familien spielen im Projekt eine aktive Rolle und sind von Anfang an in Entscheidungen über die Projektaktivitäten eingebunden. Dadurch entwickeln sie ein starkes Eigeninteresse und Verantwortungsbewusstsein für die Nachhaltigkeit der Maßnahmen.
Die Wasserkomitees spielen eine zentrale Rolle für die langfristige Nachhaltigkeit der Wasserversorgung. Sie übernehmen die Verantwortung für die Brunnen und Wasserversorgungssysteme und kümmern sich beispielsweise um Vereinbarungen mit staatlichen Institutionen im Falle von Einschränkungen der Funktionsfähigkeit.
Aktives Commitment
Nachhaltigkeit ist seit Jahren fester Bestandteil der Unternehmensstrategie der NORMA Group. Mit NORMA Clean Water tragen wir aktiv zu verschiedenen Zielen für nachhaltige Entwicklung der „Agenda 2030“ bei, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurden. Die Ziele geben Leitlinien für 17 wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Bereiche vor.
Die im Rahmen der dritten Projektphase umzusetzenden Maßnahmen tragen dabei zu Ziel 2 „Kein Hunger“, Ziel 3 „Gesundheit und Wohlbefinden“, Ziel 5 „Geschlechtergleichheit“, Ziel 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ und Ziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ bei.