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In unserer Reihe Diversity@NORMA zeigen wir die Vielfalt an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bei der NORMA Group arbeiten. Im Jahr 2021 liegt der Fokus der Reihe auf den Mitarbeiterinnen der NORMA Group. Kolleginnen aus den unterschiedlichsten Abteilungen und Ländern berichten über ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen und geben Einblick in ihre Wünsche für die Zukunft.
Linda Breideband ist Product Engineer am NORMA Group Standort in Maintal, Deutschland. Im Interview berichtet sie von ihren Vorbildern, beruflichen Herausforderungen und was sie sich für die Zukunft wünscht.
Welche Frau hat Sie in Ihrem Leben am stärksten geprägt, und warum?
In meinem ganzen Leben hat mich bisher am meisten meine Mutter geprägt. Sie hatte ein sehr herzliches Wesen und war für mich immer einer der stärksten Menschen. Ich ähnle meiner Mutter sehr, vor allem was das Temperament angeht. Mein Vater hingegen, strahlt eine besondere Ruhe und Weisheit aus. Er ist mein Ruhepol und diesbezüglich auch ein großes Vorbild für mich.
Haben Sie berufliche Vorbilder? Wenn ja, wen und warum?
Ich habe kein konkretes berufliches Vorbild, sondern bin sozusagen mein eigenes Vorbild. Aber ich habe Kolleginnen und Kollegen, die ich als Mentoren sehe. Von Ihnen habe ich, als ich nach der Ausbildung bei der NORMA Group übernommen wurde und auch als ich daraufhin zum Product Engineer befördert wurde, viel Unterstützung erfahren. Insbesondere Kolleg:innen, die schon länger im Unternehmen tätig waren, standen mir beratend zur Seite. Einerseits bin ich dankbar für die hilfreiche Unterstützung und andererseits für das wertvolle Wissen, das mir meine Kolleg:innen obendrein vermittelt haben.
Auch heute unterstützen wir uns gegenseitig. Ich habe ein großartiges Team. Wir tauschen uns regelmäßig aus, denn der Wissenstransfer ist wichtig. Dabei kombinieren wir frische Ideen mit der wertvollen Erfahrung und dem Wissen aus der Vergangenheit. Diese Mischung beziehungsweise Vielfalt macht den Erfolg aus.
Warum sind Sie beruflich dort, wo Sie heute sind?
Angefangen habe ich eigentlich in einer ganz anderen Richtung. Ich hatte eine Ausbildung zur Mediengestalterin beim Hanauer Anzeiger absolviert. Allerdings konnte ich aufgrund eines Einstellungsstopps, damals insbesondere bei den Druck- und Verlagshäusern, nicht übernommen werden. Daher habe ich mich nach der Ausbildung aktiv neu orientiert. Das räumliche Zeichnen lag mir schon immer, zudem war ich sehr gut in den naturwissenschaftlichen Fächern Mathematik und Physik. Folglich habe ich überlegt, wie ich meine Stärken bestmöglich kombinieren könnte. So kam ich auf den Beruf der Technischen Zeichnerin. Ich habe mich bei der NORMA Group beworben und startete nach meiner Ausbildung im Jahr 2011 zunächst auch als Technische Zeichnerin. Im Rahmen einer internen Umstrukturierung wurde ich 2015 aufgrund meines Engagements, meiner Erfahrung und meines Fachwissens zum Product Engineer befördert. Genau hier bin ich nach sechs Jahren noch immer. Ich liebe meinen Job.
Welche Bedeutung hat Ihr Beruf für Sie?
Hauptsächlich – und das gilt für die meisten Menschen unter uns – arbeiten wir, um leben zu können. Darüber hinaus ist es jedoch elementar, dass wir unseren Beruf leidenschaftlich ausüben. Hierbei kommt es auch auf die Abwechslung an, die den Berufsalltag interessant gestaltet. Als Product Engineer bin ich in vielfältigen Themenbereichen tätig. Neben meinem Wissen als Technische Zeichnerin, verwalte ich auch einen großen Pool an Datenmengen und bin für spezielle Analysen zuständig. Das alles sind Themenbereiche, die mich sehr interessieren – und Aufgaben, die ich mit Leidenschaft ausübe. Zugleich liegt darin auch eine Herausforderung: Durch die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten springe ich oft zwischen Themen „hin und her“. Das kann manchmal etwas anstrengend sein, aber die Abwechslung ist auch spannend. Ich werde regelmäßig gefordert und bin in den letzten Jahren über mich hinausgewachsen. Neue Themen und auch Hürden zu meistern, ist für die persönliche Entwicklung sehr wichtig und hat für mich persönlich eine große Bedeutung.
Welche Herausforderungen haben Ihre berufliche Laufbahn geprägt?
Natürlich hat mich am Anfang meiner Karriere die Situation geprägt, dass ich nach meiner Ausbildung zur Mediengestalterin zunächst nicht übernommen wurde und mir einen „Plan B“ erarbeiten musste. Das war ein sehr einschneidendes Ereignis. Auch die interne Umstrukturierung bei der NORMA Group und meine Beförderung zum Product Engineer stellte anfangs eine Herausforderung für mich dar. Ich bin damals in große Fußstapfen getreten und musste mir viel Wissen zu meinem neuen Zuständigkeitsbereich und den Produktgruppen aneignen. Dennoch habe ich stets an mich geglaubt. Ich habe zunehmend unterschiedlichere und komplexere Aufgaben übernommen. „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen.“, pflegte mein damaliger Team Leader zu sagen. Dieser Satz hat mich sehr geprägt. Herausforderungen muss man annehmen, dann kann man sie auch meistern.
Was hat sich während Ihrer beruflichen Laufbahn gesellschaftlich verändert?
Unternehmerisch hat sich bei der NORMA Group in den vergangenen Jahren auf jeden Fall sehr viel verändert. Zum einen sind wir an die Börse gegangen. Dieser Schritt war deutlich zu spüren. Zum anderen ist die NORMA Group in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen. Mit dem Wachstum kamen auch stärkere Verflechtungen hervor, wodurch manches komplexer und schwieriger wurde. Eine große Challenge besteht darin, global Wissen aufzubauen und zu transferieren. Teilweise ist das Unternehmen dahingehend etwas zu schnell gewachsen, denn die Prozesse müssen in diesem Fall mitgehen können. Außerdem entsteht in Sondersituationen, ein Beispiel ist Corona, obendrein Ungewissheit, die insgesamt betrachtet jeden Tag kleinere Herausforderungen nach sich zieht.
Gesellschaftlich betrachtet, habe ich mich als Frau nie benachteiligt gefühlt. Mein Geschlecht, meine persönliche Art und Weise oder mein Erscheinungsbild wurden nie als Problem thematisiert. Obwohl ich eine Frau in einem technischen Beruf bin, habe ich nur positive Erfahrungen gesammelt.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Mein größer Wunsch bezogen auf die Arbeit ist es, meine Kolleginnen und Kollegen im Büro endlich wieder sehen zu können. Das fehlt mir sehr. Im Leben findet ein großer Teil des sozialen Lebens am Arbeitsplatz statt. Wenn dieser Teil des Socializing plötzlich entfällt, entsteht eine große Lücke.
Außerhalb der Arbeit fehlt es mir, Konzerte und Mittelaltermärkte zu besuchen und meinen Hobbies uneingeschränkt nachgehen zu können. Zusammengefasst: Ich wünsche mir einfach nur ein bisschen „Normalität“.
Haben Sie einen Rat an alle Frauen?
Lasst Euch nicht einreden, dass ihr etwas nicht könnt! Versucht es einfach. Selbst wenn ihr scheitert, bleibt dran und versucht es entweder nochmal oder sucht Euch etwas Passenderes. Lasst Euch nie durch das Gerede oder die Einstellung anderer Menschen aufhalten, sondern hört auf Euch selbst und seid selbstbewusst. Jeder Mensch kann sich sein Selbstbewusstsein erlauben!