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In unserer Reihe NORMAPeople berichten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit von ihrem Arbeitsalltag und darüber, wie sie zum Unternehmen gekommen sind und was sie an ihrer Arbeit schätzen.
Wie lassen sich eine Leidenschaft für Fußball und Technik vereinen? Bruno Jacksteit, Produktingenieur am Standort in Maintal, Deutschland, hat dies geschafft – er ist bei der diesjährigen Fußballeuropameisterschaft als Freiwilliger tätig. Im Interview berichtet er von seinen spannenden Aufgaben im Unternehmen, seinen schönsten Erlebnissen und seinen Aufgaben bei der EM 2024.
Bruno, was sind deine Aufgaben bei der NORMA Group?
Als Produktingenieur bin ich für die NOMRMA Quick S (NQS) Steckverbinder und NORMAPLAST Komponenten verantwortlich. Während unsere NQS-Steckverbinder vor allem in der Automobilindustrie eingesetzt werden, kommen unsere NORMAPLAST-Komponenten zunehmend im Geschäftsbereich Industry Applications zum Einsatz.
Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, die Standards innerhalb dieser Produktgruppen zu definieren, zu dokumentieren und kontinuierlich zu aktualisieren. Diese Standards umfassen verschiedene Dokumente wie Konstruktionsrichtlinien, Verkaufs-KPIs und Schulungspräsentationen. Ein weiterer wichtiger Teil meiner Arbeit ist daher auch die Schulung meiner Kolleginnen und Kollegen.
Zusätzlich beauftragen und betreuen wir produktspezifische Evaluierungs- und Validierungstests, die in unseren Laboren durchgeführt werden – unter anderem auch am Hauptsitz in Maintal.
„Diese Tests sind entscheidend, um die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Produkte sicherzustellen.“
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Mein Tag beginnt mit der Bearbeitung offener E-Mails. Oft sind dies spezifische, globale technische Produktanfragen oder Supportanfragen von Kolleg:innen oder Kunden. Nachdem ich diese erledigt habe, widme ich mich der Ausarbeitung technischer Anfragen.
Im Laufe des Tages arbeite ich an aktuellen Entwicklungsprojekten und erarbeite Vorschläge zur Kosteneinsparung innerhalb der jeweiligen Produktgruppen. Diese Tätigkeiten erfordern eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Teams und die kontinuierliche Überprüfung und Optimierung unserer Prozesse und Produkte.
Du arbeitest bereits seit 23 Jahren bei der NORMA Group. Was war dein schönstes Erlebnis in dieser Zeit?
Als ich bei der NORMA Group anfing, schloss ich mich einer Mountainbike-Gruppe an, die aus Kolleginnen und Kollegen bestand. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und nach intensiven Trainingsphasen folgten fünf Alpenüberquerungen, darunter zwei Zieleinläufe bei der legendären MTB Transalp Bike Challenge in den Jahren 2003 und 2004. Aus sportlicher Sicht war dies sicherlich die herausforderndste Zeit meines Lebens. Doch über den Sport lernte ich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen kennen und konnte mich schnell integrieren.
Sport spielt für mich ohnehin eine große Rolle – insbesondere dem Fußball bin ich sehr verbunden. Deshalb freue ich mich sehr, als Volunteer bei der EM 2024 mitzuwirken. Dort bin ich Teil eines Teams, das gemeinsam daran arbeitet, die Europameisterschaft in Deutschland zu einem internationalen Highlight zu machen.
„Da ich auch in meinem Arbeitsalltag regelmäßig mit Kolleg:innen aus aller Welt in Kontakt stehe, freue ich mich besonders darauf, bei diesem Event Fans aus ganz Europa zu treffen.“
Warum hat dich die Tätigkeit als Volunteer interessiert?
In meiner Kindheit habe ich aktiv im Verein Fußball gespielt, und diese Leidenschaft begleitet mich bis heute. Auch mit meiner Tochter besuche ich als Mitglied des Vereins Eintracht Frankfurt regelmäßig die Heimspiele.
Als ich vor etwa neun Monaten im Radio hörte, dass für das Stadion in Frankfurt, den Deutsche Bank Park, rund 1.600 Freiwillige gesucht werden, musste ich also nicht lange überlegen. Die Gelegenheit, bei einem internationalen Großereignis wie der Europameisterschaft mitzuwirken, war verlockend. Zudem ist mir das Stadion sehr vertraut und liegt in unmittelbarer Nähe. Die Möglichkeit, meine Begeisterung für den Fußball mit einem solch bedeutenden Event zu verbinden, machte die Entscheidung leicht.
Wie lief das Bewerbungsverfahren ab?
Nach der Registrierung auf der UEFA-Plattform und einer Vorstellung in einem Video auf Deutsch und Englisch, folgte eine Vielzahl von E-Learning-Kursen. Ende letzten Jahres erhielt ich dann die verbindliche Zusage, worüber ich mich sehr freute – schließlich hatten sich rund 16.000 Freiwillige am Standort Frankfurt beworben.
Im April dieses Jahres fand ein Kick-Off-Meeting in der Süwag-Arena in Frankfurt statt. Neben einem bunten Rahmenprogramm hatten wir dort die Gelegenheit, die anderen Freiwilligen und die uns zugewiesenen Bereiche kennenzulernen. Dieses Treffen war der perfekte Startschuss für unser gemeinsames Engagement.
Was werden deine Aufgaben sein?
Ich werde im Bereich Ticketing tätig sein. Dabei scanne ich die elektronischen Tickets von rund 47.000 Besucherinnen und Besuchern außerhalb des Stadions mit einem Kartenlesegerät und aktiviere sie so – Sicherheit hat oberste Priorität.
Anfang Juni gab es bereits ein Vorabtraining – worum ging es dabei?
Bei diesem Training ging es darum, unsere Aufgaben und Verantwortungsbereiche klar zu definieren. Zudem lernten wir die verschiedenen Arten von Eintrittskarten kennen und wurden geschult, Original- und gefälschte Tickets zu unterscheiden.
Bei einem Rundgang durch das Stadion konnten wir auch den Innenraum besichtigen. Das war ein echtes Highlight!
Der Deutsche Bank Park in Frankfurt
Besonders spannend war es auch die organisatorischen Aspekte einer solchen Großveranstaltung kennenzulernen. Dazu gehörten interne sicherheitsrelevante Informationen, Simulationen für Zuschauerströme und Maßnahmen zur Minimierung von Wartezeiten.
Darüber hinaus war es schön, die Freiwilligen in meinem Team kennenzulernen. Die Gruppe ist international und besteht aus Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und kultureller Hintergründe. Ich freue mich darauf, mit ihnen zusammenzuarbeiten und gemeinsam unvergessliche Momente zu erleben.
Bei welchen Spielen wirst du tätig sein?
Ich werde bei allen fünf Spielen, die im Frankfurter Stadion stattfinden, im Einsatz sein – also bei vier Gruppenspielen und dem Achtelfinale. Besonders freue ich mich auf das Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft und die Begegnung zwischen Dänemark und England. Diese Paarung verspricht eine Atmosphäre, die kaum zu überbieten ist, und ich bin gespannt auf die Spannung und Emotionen, die diese Spiele mit sich bringen werden.
Bruno, inzwischen ist das erste Spiel vorbei und die Slowakei hat 1:0 gegen Belgien gewonnen. Was genau hast du beim Spiel gemacht?
Nachdem wir im Volunteer Center unserem zehnköpfigen Team zugeteilt wurden, das bei allen Spielen in Frankfurt in der gleichen Zusammensetzung antreten wird, informierte uns unser Leiter über unseren Arbeitsbereich am Kontrollschalter.
Als die Stadiontore um 15 Uhr geöffnet wurden, bestand unsere Aufgabe darin, die elektronischen Tickets zu aktivieren. Die kontaktlose Aktivierung des Tickets ist erfolgreich, wenn ein grüner Bildschirm mit der Anzahl der Tickets erscheint. Dann kann der Zuschauer unseren Bereich durchqueren. Viele Zuschauer waren überrascht, wie fortschrittlich und schnell diese Art der Zugangsberechtigung war.
Hast du dir deine Tätigkeit so vorgestellt?
Meine gestrige Aufgabe übertraf meine Vorstellungen. Neben den körperlichen Herausforderungen, auf die ich mich eingestellt hatte, hat mich die entspannte und positive Atmosphäre in meinem Team und unserem Leiter überrascht. Wir haben als Team super zusammengearbeitet und es gab seitens der Fans und Leiter viele positive Rückmeldungen.
„Beeindruckt hat mich auch die fröhliche, begeisterte und friedliche Atmosphäre der Fans, sowie die Kreativität einiger Outfits.“
Es ist bemerkenswert, welchen Aufwand die Fans auf sich nehmen, um Ihre Mannschaft zu unterstützen und somit ihr Land zu repräsentieren.
Würdest du dich wieder bewerben, wenn sich die Gelegenheit bieten würde?
Für mich war von Anfang an klar, dass die aktive Mitarbeit bei diesem Event für mich eine einmalige Gelegenheit und Erfahrung bietet, welche ich auch so in positiver Erinnerung behalten möchte.