This post is also available in: English
Sie ist 345 Meter lang und über 150.000 Tonnen schwer. An Bord befinden sich ein Spielcasino, ein Einkaufszentrum, sieben Restaurants, ein Theatersaal, ein zweistöckiger Nachtclub und sogar ein Planetarium. Sie meistert in sieben Tagen die 2.715 Seemeilen über den Atlantik – von Southampton nach New York. Sie lief 2003 als größtes und teuerstes Passagierschiff der Welt vom Stapel: die Queen Mary 2.
Neben 3.090 Reisegästen sind auch insgesamt rund 15.000 FGR-Rohrkupplungen des Typs Grip und Grip E mit an Bord. Die Verbindungselemente sind unter anderem an den Leitungen für Frischwasser und Seewasser montiert, am Kühlwassersystem sowie an den Luftrohren, Überlaufleitungen und Peilrohren. Teilweise müssen die Verbindungen flammgeschützt sein. Wo ist der Brandschutz in einem Schiff besonders wichtig?
Das kommt auf den jeweiligen Bereich und die Regularien der Klassifikationsgesellschaft an, nach deren Richtlinien ein Schiff gebaut wird. Beispielsweise zählen die Maschinenräume zur Klasse A. Das heißt, dort dürfen keinerlei Verbindungselemente eingesetzt werden. Alle Verbindungen müssen geschweißt sein – aufgrund des hohen Risikos in diesem empfindlichen Teil des Schiffs. Dort befinden sich vier 16-Zylinder-Dieselmotoren und zwei Gasturbinen, die die Queen Mary 2 auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 Knoten bringen.
Die Anforderungen an Verbindungsprodukte sind im weltweiten Schiffsbau sehr hoch. Die Rohrkupplungen, die in brandgefährdeten Bereichen eingesetzt sind, unterliegen sogar ganz speziellen Prüfungen. Die Kupplung muss mindestens 30 Minuten lang 850 Grad Celsius standhalten und anschließend 5 Minuten lang, je nach Rohrdurchmesser, einem Druck von bis zu 32 Bar.
75 Tonnen leichter mit FGR-Rohrkupplungen
Durch ihr geringes Gewicht und ihren platzsparenden Einbau senken die Rohrkupplungen zudem das Gesamtgewicht des Schiffes. Um über 75 Tonnen. Denn jede Kupplung der Größe 114 Millimeter spart rund 5 Kilogramm gegenüber einer Verbindung mit zwei Flanschen und Schrauben. Eingesetzt sind Rohrkupplungen der Größen 60,3 bis 219 Millimeter. Der größte Anteil liegt bei mittleren Größen wie eben 114 Millimeter.
Über 75 Tonnen weniger Gewicht kann Kraftstoff und damit Emissionen senken oder Raum für zusätzliche Ladung schaffen – oder zusätzliche Unterhaltung, wie im Fall des Kreuzfahrtschiffs.
Wie kamen die NORMA Group-Rohrkupplungen eigentlich in die Queen Mary 2? Alles begann mit einer ehrgeizigen Vision Ende der 1990er Jahre. Die Reederei Cunard wollte ein Schiff bauen, das gigantischer war als alle Schiffe jemals zuvor.
Der Bau begann Anfang 2000, im Januar 2002 wurde die erste Stahlplatte für den schwimmenden Koloss zugeschnitten. Über 3.000 Arbeiter waren in der französischen Werft Chantiers de l’Atlantique am Bau beteiligt.
Insgesamt wurden 300.000 Einzelteile aus Stahl zu 94 Sektionen gefügt, die dann im Dock zusammengeschweißt wurden. Einzelne Sektionen hatten ein Gewicht von mehr als 600 Tonnen.
Diese Segmentbauweise ist typisch im Schiffbau. Die FGR-Rohrkupplungen der NORMA Group sind entweder vorab in den einzelnen Segmenten verbaut oder verbinden sogar ganze Segmente.
Im September 2003 lief die Queen Mary 2 zu ihren ersten Probefahrten rund um die Werft aus. Im Dezember 2003 übergab die Werft das Schiff an Cunard – für 800 Millionen US-Dollar. Damit war die Queen Mary 2 das bis dahin größte und teuerste Passagierschiff, das jemals gebaut wurde.
Seit 2018 hat die Symphony of the Seas der Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean International diesen Thron erobert.