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Dr. Sahar Fathordoobadi ist Research and Development Engineer bei der NORMA Group. Als Spezialistin für Wasserfiltersysteme liegt ein Schwerpunkt ihrer Forschung auf innovativen Lösungen für die Wasseraufbereitung und -wiederverwendung, vor allem im Bereich des Regenwassermanagements. Im Interview berichtet sie von den bereits existierenden Möglichkeiten der Wasserwiederverwendung, und den Trends, die sie für die Zukunft sieht.
Sahar, was genau machst du?
Als Forschungs- und Entwicklungsingenieurin mit einem Schwerpunkt auf nachhaltiger Wasserwirtschaft besteht meine Aufgabe insbesondere darin, innovative Lösungen technisch und markttechnisch auszurichten. Zudem bewerte ich neue Technologien dahingehend, ob diese die Anforderungen an die Wasserqualität und die Abflussmenge erfüllen und den Ansprüchen des Wassermanagementmarktes gerecht werden.
Die richtigen Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen und mit technischen Partnern sowie Universitäten zusammenzuarbeiten, als auch die Bedürfnisse unserer Kunden, durch die Zusammenarbeit mit Produktmanagern und dem Vertriebsteam zu erfüllen, sind angenehme und lohnende Aspekte meiner Karriere.
Warum ist Wasserwiederverwendung so wichtig?
Die Wassermengen auf der Erde sind endlich. Bevölkerungswachstum, Klimawandel und globale Erderwärmung belasten diese wertvolle Ressource stark. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Wasser stetig an. Die Aufbereitung und die Wiederverwendung von Wasser verhindern daher nicht nur die Erschöpfung dieser kostbaren Ressourcen, sondern auch, dass Schadstoffe in Meere, Flüsse und Seen gelangen. Wasseraufbereitung trägt so dazu bei, die immer größer werdende Lücke zwischen Wasserangebot und –nachfrage zu schließen. Es ist ganz einfach eine intelligente Strategie zur Wassereinsparung. Nachhaltiges und effizientes Wassermanagement wird daher weltweit immer wichtiger.
Welche Möglichkeiten gibt es derzeit für die Wiederverwendung von Wasser?
Die Wiederverwendung von Wasser ist in bestimmten Regionen schon seit vielen Jahren alltägliche Praxis. Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft ist hierbei die älteste ihrer Art. Wasserknappheit und deren Folgen, sind die größte Herausforderung für die landwirtschaftliche Produktion. Insbesondere in Regionen mit großer Trockenheit wird die Wiederverwendung von Wasser für die Landschaftsbewässerung daher immer wichtiger.
Auch in industriellen Prozessen in Versorgungsunternehmen, Kraftwerken, Raffinerien und Fabriken wird die Wiederverwendung von Wasser zunehmend beliebter. Natürlich hängt der Grad und das Ausmaß der Wasseraufbereitung (Filtration) von der jeweiligen Endanwendung ab. Denn es gibt verschiedene Arten der Filtration, von mechanischer Filtration über Filtrationsmedien bis hin zur Membranfiltration. Mit Hilfe dieser können unterschiedliche Wasserqualitätsergebnisse erzielt werden, von der Entfernung grober Verunreinigungen und Partikel bis hin zu Viren und gelösten Ionen.
Bietet die NORMA Group bereits Wasserfiltersysteme an?
Im gesamten Portfolio der NORMA Group haben wir eine Reihe von Produkten und Lösungen, die den Filtrationsbedarf in den Bereichen Bewässerung, Regenwasser und Wiederverwendung abdecken. Im Bereich der Bewässerung haben wir mehrstufige Niederdruck-, Partikel- und Sandfilter sowie Siebfilter zur Unterstützung einer hocheffizienten Bewässerung.
Zudem bieten wir eine Reihe von Lösungen der Regenwasserfiltration für Privathaushalte und Gewerbetreibende an. Zum Beispiel Tröpfchenbewässerung, Auffangbeckenfilter für die Filtration von Regenwasser und unser StormChamber®-System, welches eine kosteneffiziente Wasserqualitätslösung mit hohem Speichervolumen für gewerbliche Rückhalte- und Wiederverwendungsanwendungen bietet.
Die Regenwasserfiltration und -wiederverwendung ist ein wachsender Markt. Die NORMA Group baut ihr Produktportfolio und ihren Marktanteil stetig aus. In Zukunft wird es daher mehr Lösungsangebote geben, um diesen Marktanforderungen gerecht zu werden.
Ich glaube, dass unsere derzeitige Produktpalette, zusätzlich zu den strategischen Entwicklungs- und Innovationsbemühungen, eine solide Grundlage für künftiges Wachstum und die Führung in diesem ständig wachsenden Markt bilden werden.
Produktbeispiele aus dem Portfolio der NORMA Group
Was wird in Zukunft in Bezug auf Wasserfiltersysteme möglich sein?
Bei den Filtrationstechnologien in den Bereichen Trinkwasser und Abwasseraufbereitung hat es bereits erhebliche Fortschritte gegeben. Wasserknappheit, Klimawandel und die Bedeutung eines nachhaltigen Wassermanagements erhöhen jedoch den Bedarf an innovativen und kostengünstigeren Filtersystemen, um den aktuellen Problemen und künftigen Anforderungen der Wasserwirtschaft gerecht zu werden. Die Zukunft der Wasserfiltration liegt also in der Verbesserung der Effizienz bestehender Technologien sowie in der Ausweitung und Anpassung von Filtrationsprozessen an neue anwendungsbasierte Technologien.
Die wichtigsten Zukunftstrends, die sich in der Praxis durchsetzen werden, betreffen die folgenden Bereiche: Städtische Wasseraufbereitung für die Landschaftsbewässerung, das Auffangen und die Wiederverwendung von Kondensat in Privathaushalten und Gewerbebetrieben, die Regenwassernutzung für die Wiederverwendung als Trinkwasser sowie Brauchwasser, die Bekämpfung neu auftretender Verunreinigungen sowie neue Filtermaterialien mit einer höheren Effizienz bei der Entfernung von Verunreinigungen.