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Eine gewisse Zeit im Ausland leben, eine neue Kultur kennenlernen und internationale Berufserfahrung sammeln? All das ist bei der NORMA Group während eines Bubble Assignments (BA) möglich. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Standorten zu stärken und voneinander zu lernen – Länder- und Kulturgrenzen werden dabei ganz automatisch überwunden.
Im Rahmen eines solchen Bubble Assignments waren Sladjana Beronja, Praktikantin in der Einkaufsabteilung in Novi Sad, Serbien, und Sven Skupin, Specialist Purchasing Systems & Processes in Maintal, Deutschland, am NORMA Group Standort in Pilica, Polen, tätig. Was sie aus ihrer Zeit dort mitgenommen haben, erzählen sie im Interview.
Wie kam es zu dem Bubble Assignment?
Sladjana: Seit ich im Januar dieses Jahres im Unternehmen angefangen habe, arbeite ich eng mit der Einkaufsabteilung in Pilica zusammen. Daher hatte ich bereits einige Erfahrung mit den dortigen Projekten gesammelt.
Sven: Von gemeinsamen Unterhaltungen wusste mein Vorgesetzter, dass ich gerne ein Bubble Assignment machen würde. Kurze Zeit später kam er auf mich zu und bot mir an, für zwei Monate am Standort in Polen zu arbeiten. Das passte perfekt – ich spreche Polnisch, da meine Eltern es mir beigebracht haben.
Was hattet ihr euch für euer Bubble Assignment vorgenommen?
Sven: Ich wollte so viel wie möglich lernen und die Zeit im Ausland genießen. Mir war von Anfang an klar, dass ich in Pilica einen anderen Job machen würde als in Maintal – hier arbeite ich in einer Position, in der ich administrativ für den NORMA Store tätig bin. In Pilica hingegen war ich als MRO-Einkäufer tätig und hatte somit eine operative Funktion: Ich habe meist direkt mit den Lieferanten gearbeitet, Verhandlungen geführt, Angebote verglichen und Einsparungen generiert. Ich wollte offen an die Sache herangehen, und so wie Wissen wir möglich erlangen.
Außerdem hatte ich das Ziel, mein Polnisch zu verbessern, denn es ist ein großer Unterschied, ob man sich in einer Sprache unterhält oder ob man tatsächlich in dieser Sprache arbeitet. Und natürlich wollte ich die Gelegenheit nutzen, das Heimatland meiner Eltern besser kennenzulernen. Am Wochenende bekamen wir einen Dienstwagen zur Verfügung gestellt, und wir konnten daher viel reisen – nach Krakau, Warschau und Kattowitz. Wir haben auch die Gedenkstätte Auschwitz besucht.
Marienbasilika, Krakau und Kulturpalast bei Tag und Nacht, Warschau
Sladjana: Vor allem habe ich mich darauf gefreut, meine Kolleginnen und Kollegen, die ich sonst nur auf dem Bildschirm sehe, endlich persönlich kennenzulernen und sie so gut wie möglich zu unterstützen. Im Gegensatz zu Sven war ich noch nie in Polen und daher gespannt auf die andere Kultur, die mich dort erwartete.
Natürlich wollte ich auch reisen und viele historische Orte in der Umgebung besuchen. Ich war fasziniert von der Tradition und der Architektur der vielen Schlösser in Polen, und gespannt auf die Städte Krakau und Warschau.
Welche Unterschiede gab es zwischen eurem Arbeitsalltag in Deutschland und dem in Polen?
Sladjana: Es war einige ganz neue Situationen für mich – auch wenn ich das Team und die Arbeitsgrundlagen bereits kannte, ist es doch etwas anderes, mit jemandem persönlich zu arbeiten. Die Arbeitsweise und die Routinen unterscheiden sich – es war gut, dass ich die meisten Lieferanten bereits kannte und Erfahrung mit Verhandlungen hatte. Der Hauptunterschied bestand darin, dass ich in Pilica viel operativ tätig war und eine neue Rolle hatte, die mir zwar vertraut war, sich aber von meiner vorherigen unterschied. Es war eine Herausforderung, das zu verbinden. Aber alle Mitarbeitenden vor Ort haben mich unterstützt und hatten immer ein offenes Ohr. Ich bin für jeden Tag dankbar. Außerdem wurde ich von meinem serbischen Team hervorragend unterstützt und bekam jeden Tag tolle Ratschläge von meinem Mentor und meinen Kolleg:innen.
Sladjana Beronja
Sven: Diese Erfahrung habe ich auch gemacht – das Team war eine großartige Unterstützung! Meine Aufgaben in Pilica unterschieden sich sehr von meinem Arbeitsalltag hier. In Maintal haben wir viele tägliche, aber auch projektbezogene Themen. Das bedeutet, dass ich manchmal lange an einem Thema arbeite, da diese abteilungsübergreifend sind und regelmäßige Absprachen mit Kollegen und Kolleginnen erfordern.
In Pilica hingegen ist die Arbeitsdynamik auf Werksebene völlig anders. Es gibt viele operative Aufgaben, die eher mit dem Tagesgeschäft zu tun haben oder kurzfristig zu erledigen sind. Dazu gehört zum Beispiel das Verhandeln von besseren Preisen oder Lieferbedingungen. Die Erledigung solcher Aufgaben bedeutete, dass ich in ständigem Kontakt mit den Lieferanten stand. Außerdem arbeitete ich oft direkt mit Kolleginnen und Kollegen aus der Produktion und Ingenieur:innen zusammen.
Sven Skupin
Und was habt ihr für euren täglichen Arbeitsalltag mitnehmen können?
Sven: Vieles! Ich habe festgestellt, dass mir die Arbeit als Einkäufer wirklich Spaß macht. Der direkte Kontakt mit den Lieferanten ist spannend, man baut mit der Zeit eine Beziehung zu seinen Ansprechpartnern auf. Das hat mir sehr gut gefallen. Vor allem habe ich gelernt, dass mir die Arbeit am meisten Spaß macht, wenn ich die goldene Mitte finden kann. Projektbezogene Themen können viel Zeit in Anspruch nehmen – man braucht viel Geduld. Aber der Arbeitsalltag im operativen Geschäft kann auch sehr stressig sein, weil ständig neue Themen auftauchen. Man muss einen effektiven Mittelweg finden.
Sladjana: Mein Wissen über den gesamten Einkaufsbereich hat sich enorm erweitert. Das Bubble Assignment war eine Erfahrung fürs Leben – ich bin nicht mehr derselbe Mensch wie zuvor. Es gab einige Situationen, die ich aus meinem Arbeitsalltag in Serbien nicht kannte. Und ich bin stolz darauf, was ich allein erreichen kann, wenn ich nicht in meiner gewohnten Umgebung bin. Es war toll zu sehen, wozu ich fähig bin!
Sven, hat sich deine Sicht auf die NORMA Group verändert?
Tatsächlich, ja! Ich habe eine Menge über das Unternehmen gelernt. Zum Beispiel, dass die Arbeit mit Mitarbeitern aus dem Werk zu einer anderen Dynamik führt. Und die Tatsache, dass wir alle als Team handeln und an einem Strang ziehen müssen, um in einem globalen Unternehmen erfolgreich zu sein.
Ich bin sehr dankbar, dass die NORMA Group mir die Möglichkeit gegeben hat, ein Bubble Assignment zu machen und dass, mir das Vertrauen geschenkt wurde.
Und was habt ihr in eurer Freizeit gemacht?
Sladjana: Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und Krakau, Auschwitz und Warschau besucht. Das war eine unglaubliche Erfahrung. Außerdem bin ich mit unseren Kolleg:innen zu einem Volleyballspiel gegangen. Das war interessant, weil die Menschen dort eine große Leidenschaft für Volleyball haben – Polen kann auf eine lange Geschichte internationaler Erfolge im Volleyball zurückblicken, einer der beliebtesten nationalen Sportarten neben Fußball und Skispringen.
Sven: Unser Vorgesetzter hat uns auch zu einem Eishockeyspiel in seiner Heimatstadt eingeladen – er ist ein großer Eishockey-Fan.
An einem anderen Tag sind wir mit anderen Kolleg:innen in ein Fußballstadion gegangen oder haben uns in einem Restaurant oder einer Bar getroffen. Sladjana und ich sind nach der Arbeit auch oft zusammen ins Fitnessstudio gegangen, weil es für uns wichtig war, einen Ausgleich zu haben.
Sladjana: Das stimmt! Und da ich ein großer Fan von Architektur bin, hat mich das Schloss Ogrodzieniec besonders beeindruckt. Mir wurde erzählt, dass dort die Serie The Witcher gedreht wurde. Es lag viel Schnee und die Aussicht war wunderbar. Später haben wir ein Weihnachtswichteln aufgrund der anstehenden Weihnachtszeit organisiert. Meine Kolleg:innnen fanden das toll und haben meinen Teamgeist unterstützt. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen!
Sladjana, was sind die zwei Dinge aus deiner Zeit in Polen, die du auf keinen Fall dort vergessen wolltest?
Außer großer Energie und Unterstützung habe ich ein paar Dinge mit nach Hause gebracht. Zum Beispiel einen Spielzeugdrachen aus Krakau. Er hat mich die ganze Zeit während des Bubble Assignment begleitet und ist ein tolles Souvenir – der Drache ist eines der Wahrzeichen Krakaus und ich empfehle allen, die Geschichte dahinter zu recherchieren.
Zum anderen der Weihnachtsmann, den ich von meinem Team als Wichtelgeschenk bekommen habe – er steht jetzt auf meinem Schreibtisch. Dort steht auch mein Namensschild für die Tür, dass ich als Abschiedsgeschenk erhalten habe und von dem großartigen Teamgeist vor Ort zeugt: Es ist wirklich schön, Teil eines Teams zu sein und voll akzeptiert zu werden. Und natürlich war in meinem Koffer auch noch Platz für ein großes Paket mit polnischen Süßigkeiten.
Welchen Rat würdet ihr jemandem geben, der vorhat, ein Bubble Assignment zu machen?
Sven: Seid offen für die Erfahrung. Wenn man möchte, dass es eine gute und interessante Zeit wird, muss man eine positive Einstellung haben, sich im Team engagieren und den Wunsch haben, zu lernen. Es kann stressig sein, aber am Ende des Tages lohnt es sich immer.
Sladjana: Ganz genau! Habt keine Angst, etwas Neues auszuprobieren und euch zu verändern, denn jede Veränderung ist eine Chance, zu wachsen und sich zu verbessern. Es spielt keine Rolle, wie alt jemand ist oder welche Position er innehat. Man muss seinen Platz in der neuen Umgebung finden. Meine Zeit in Polen hat mir verdeutlicht, wie mein beruflicher Weg aussehen soll – ich weiß jetzt, was ich will und was ich von mir erwarten kann. Ich habe das Gefühl, dass ich meinem Ziel einen Schritt nähergekommen bin, und das ist ein großartiges Gefühl – ein Gefühl, das ich der Bubble Assignment verdanke.